Donnerstag, 8. Dezember 2011

Nachrichten : 8.12.2011

Dax-Anleger hoffen auf EU-Gipfel und EZB

08.12.2011, 07:05 Uhr
Europas Politiker und die EZB stellen in diesen Tagen die Weichen für eine Lösung der Schuldenkrise. Das hoffen zumindest die Anleger. An der Börse winken am Morgen Gewinne. Doch das Enttäuschungspotenzial ist groß.DüsseldorfFür die Anleger am Aktienmarkt spitzt sich die Lage zu: Heute und morgen könnte sich entscheiden, ob an der Börse in diesem Jahr noch Positives zu erwarten ist. Denn einmal mehr sollen in der Euro-Zone wichtige Weichen für eine Lösung der Schuldenkrise gestellt werden. Ab heute Abend treffen deshalb die Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten in Brüssel zusammen, um sich auf ein umfassendes Krisenpaket zu verständigen. Am Mittag wird bereits die Europäische Zentralbank mitteilen, ob sie die Zinsen weiter senkt, um die nachlassende Konjunktur in den Mitgliedstaaten zu stützen. Die meisten Experten rechnen mit diesem Schritt.Die Erwartungen der Anleger sind groß. Das birgt Enttäuschungspotenzial, wie sich bereits am Mittwoch gezeigt hat. Skeptische Äußerungen zum Gipfel-Ausgang aus Kreisen der Bundesregierung warfen den Dax zeitweise um fast zwei Prozent zurück, nachdem er im Handelsverlauf zuvor deutlich im Plus gelegen hatte. Zum Handelsschluss reduzierte der deutsche Leitindex das Minus bei 5.995 Punkten immerhin auf 0,5 Prozent.
Heute dürfte die 6.000-Punkte-Marke zunächst zurückerobert werden. Vorbörsliche Indikationen des Londoner Brokers IG Markets sahen den Dax am Morgen bei gut 6.050 Punkten.
Leicht positive Vorgaben kommen von der Wall Street. Dort hatte der Dow-Jones-Index am Mittwochabend 0,4 Prozent höher bei 12.196 Punkten geschlossen, der S&P 500 gewann 0,2 Prozent auf 1.261 Zähler. Schwächer präsentierte sich am Morgen dagegen die Börse in Tokio, an der der Nikkei-Index 0,6 Prozent nachgab.Neben EU-Gipfel und EZB-Zinsentscheid steht mit der Bekanntgabe der Stresstestergebnisse für Europas Banken ein weiterer sehr wichtiger Termin auf dem Programm. Allerdings will die European Banking Association (EBA) erst um 18 Uhr mitteilen, welche Banken wie viel Kapital benötigen werden. Spekulationen über den Kapitalbedarf hatten bereits im Vorfeld für deutliche Ausschläge bei Bankaktien gesorgt. Die Papiere der Commerzbank etwa waren in der Spitze bis auf 1,15 Euro gefallen, nachdem durchsickerte, dass die Bank womöglich fünf Milliarden Euro zusätzlich benötigt.Belastet werden könnten Bankaktien auch durch die Entscheidung der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P), die am Mittwochabend fast alle europäischen Banken auf den Prüfstand gestellt hat. Allerdings folgt die Abstufung auf einen negativen Ausblick ("credit watch negative") der zwei Tage zuvor verkündeten Senkung des Ausblicks für die Ratings fast sämtlicher europäischer Staaten. Die Überprüfung der Banken kommt vor diesem Hintergrund nicht überraschend.
Abseits des Bankensektors ist die Nachrichtenlage dünn. Am Morgen veröffentlicht der Autozulieferers Bertrandt Zahlen für sein viertes Quartal, Carl Zeiss Meditec legt seinen Geschäftsbericht vor.
In den USA werden die Anleger am Mittag auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe schauen. Zuletzt hatte es einige hoffnungsvolle Signale vom amerikanischen Arbeitsmarkt gegeben.


Schäuble will Banken notfalls zwangsweise retten
Finanzminister Schäuble will wackelnde Banken notfalls auch zwangsweise über den Rettungsfonds Soffin mit frischem Kapital versorgen. Die Fehler bei der Bankenrettung 2008 sollen sich nicht wiederholen.
BerlinDer deutsche Bankenrettungsfonds Soffin soll im nächsten Jahr notleidende Institute auch zwangsweise mit frischem Kapital versorgen können. Das jedenfalls geht aus dem entsprechenden Gesetzentwurf hervor, der dem Handelsblatt (Donnerstagausgabe) vorliegt, und den das Kabinett nächste Woche beschließen soll. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) folgt damit dem Vorbild USA: Dort waren 2008 in der Finanzkrise notleidende Banken zeitweise zwangsverstaatlicht worden. Die Banken dort sind seither deutlich stabiler als die der Euro-Zone, in der die Institute nur auf eigenen Antrag gerettet wurden
Die Europäische Bankenaufsicht Eba velangt von den Banken der Euro-Zone, bis Mitte 2012 ihr Kernkapital auf neun Prozent aufzustocken. Institute, die dies aus eigener Kraft nicht schaffen, sollen Bürgschaften des Soffin bekommen.
Schafft eine deutsche Bank die Kapitalaufstockung nicht aus eigener Kraft, kann sie Hilfen vom Soffin beantragen. Ist das Institut uneinsichtig, kann die deutsche Bankenaufsicht Bafin es zwingen, Staatsgeld anzunehmen. Im Normalfall bekommt der Staat dann entsprechend Aktien des Instituts. Möglich bleibt es allerdings auch weiterhin, Hilfen als Stille Einlage zu gewähren - dann allerdings muss dem der Bundestag zustimmen, heißt es im Gesetzentwurf, mit der der Rettungsfonds Soffin jetzt schnell wiederbelebt werden soll. Nach der akuten Finanzkrise war er Ende 2010 geschlossen worden. Er soll bis Ende 2012 erneut bis zu 400 Milliarden Euro an Garantien und Kredite über 70 Milliarden Euro bereitstellen könne
Als Kandidat für Hilfen gilt die bereits teilverstaatlichte Commerzbank. Deren Chef Martin Blessing beharrt bisher darauf, auf keinen Fall erneut um Staatshilfen bitten zu wollen. Wenn die deutsche Bankenaufsicht Bafin jedoch zu der Auffassung käme, dass die Commerzbank die Kapitalaufstockung allein nicht schaffen könnte, würde der Staat der Commerzbank das Geld zwangsweise geben.
Der Banken-Rettungsfonds SoFFin soll wahrscheinlich schon in der nächsten Woche reaktiviert werden. „Ich gehe davon aus, dass das nächste Woche möglich sein wird“, sagte am Mittwoch der Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble, Martin Kotthaus, in Berlin. Ursprünglich sollte das Kabinett nach den Vorstellungen des Finanzministeriums bereits in dieser Woche das Vorhaben beschließen. Allerdings hätten mehrere Ministerien, wie das Wirtschafts-, das Innen- und das Justizressort, noch Klärungsbedarf zu den Vorschlägen aus dem Hause Schäuble angemeldet, hieß es in Regierungskreisen. So sei für die FDP-geführten Ministerien eine Regelung zur Zwangsrekapitalisierung von Krisenbanken nur in engen Grenzen als letzte Möglichkeit vorstellbar.
Mit dem SoFFin hatte die Bundesregierung in der Finanzkrise 2008/2009 Banken gerettet - insbesondere die Commerzbank und den Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate. Dieses Instrument könnte auch im Zuge der aktuellen Schuldenkrise benötigt werden, um Geldhäusern bei Kapitalengpässen zu helfen. Ihnen stehen noch schärfere Eigenkapitalanforderungen durch die Europäische Bankaufsichtsbehörde ins Haus, mit denen sie gegen Folgen der Schuldenkrise widerstandsfähiger gemacht werden sollen. Nach Angaben aus Finanzkreisen liegt die Kapitallücke der deutschen Banken bei etwa zehn

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